Die Moritzburger

Spiegel Online berichtet über eine Gruppe von vietnamesischen Kindern, die 1955 nach Moritzburg kamen und dort bis 1959 zur Schule gingen. Der Artikel verdeutlicht an zwei Biographien auch, wie verschiedene Migrationsphasen nacheinander kamen: erst als Schüler_in nach Moritzburg, zurück nach Vietnam, dann als Auszubildende/Studierende wieder in die DDR, zurück nach Vietnam, dann im Rahmen der Vertragsarbeit wieder in die DDR, dann mit der Wende, die meisten wieder zurück, aber ein paar wenige, die in Deutschland blieben.


Dokumentarfilm: Verliebt, verlobt, verloren

Die taz rezensiert den Dokumentarfilm „Verliebt, verlobt, verloren“. Darin geht es um Beziehungen von nordkoreanischen Studenten in der DDR mit Frauen dort. Diese Beziehungen wurden dadurch beendet, dass die nordkoreanischen Männer aus politischen Gründen zurück nach Nordkorea geholt wurden und dann auch bald der Kontakt mit ihren Familien in der DDR endete. Laut taz stellt die Unzugänglichkeit der Männer in Nordkorea auch eine große Problem des Filmes dar, denn dieser kann nur die Geschichte der in der DDR gebliebenen erzählen.

Nachtrag 12.07.15: Im Freitag rezensiert Sun-ju Choi den Film.


Film: Frauen in Berlin

Chetna Vora kam aus Indien in die DDR, um in Potsdam-Babelsberg Film zu studieren. Für ihr ehrgeiziges Gruppenporträt befragte sie Frauen in bislang unbekannter Offenheit. Das Projekt wurde von der Hochschulleitung vor der Fertigstellung abgebrochen, das belichtete Material beschlagnahmt und vernichtet. In einer geheimen Aktion gelang es vorher noch, den Film mit einer VHS-Kamera abzufilmen. Dieser Torso wird nun erstmals öffentlich vorgeführt.

Beginn: 07.05.2015 19.00 Uhr Ende: 22:00 Uhr
Filmmuseum Potsdam, Breite Straße 1a 14467 Potsdam

„Frauen in Berlin“, R: Chetna Vora, K: Thomas Plenert, Dokumentarfilm DDR 1982, 139 Min.
Mit Einführung von Dr. Claus Löser in Anwesenheit von Lars Barthel und Thomas Plenert

http://www.aufarbeitung.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.395909.de


Griech_innen in der DDR

Ende April veranstaltet das Centrum Modernes Griechenland in Berlin eine Tagung zu Die Griechen in der DDR:

Die Tagung setzt sich zum Ziel, dieses bislang noch kaum erforschte Kapitel der deutsch-griechischen Beziehungen zu beleuchten. Hierbei wird die Frage der Selbst- und Fremdwahrnehmung der griechischen Flüchtlinge ebenso zu behandeln sein wie die Beziehung der DDR-Griechen zum SED-Staat, die Verbindungen der SED zu den kommunistischen und sozialistischen Parteien Griechenlands, die diplomatischen, kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen im Dreieck Griechenland-DDR-BRD sowie die Rolle der griechischen (Exil-)Presse und Kultur in der DDR.


Film über Kambodschaner

Die taz berichtet über den Film „Bonne Nuit, Papa“ von Marina Kem. In dem Dokumentarfilm setzt sich Kem mit ihrem Vater Ottara Kem auseinander, der 1965 zum Studium in die DDR kam und dann blieb.


Zum Studium aus Vietnam

Der Freitag porträtiert Bùi Chính Yên, der zum Studium aus Vietnam in die DDR kam.


Aus Bulgarien

Im Nachruf für Dimiter Gotscheff schreibt die taz:

Eigentlich wollte der 1943 in Bulgarien geborene Dimiter Gotscheff wie sein Vater, mit dem er Anfang der 1960er Jahre in die DDR gekommen war, Tierarzt werden. Doch nach einer Hospitanz bei dem Regisseur Benno Besson am Deutschen Theater in Berlin wechselte der Student der Veterinärmedizin 1963 das Fach.


HIV-Tests

Aus einem Leserinnenbrief „Keine Chance, Blut zu spenden“ in der Print-taz am 22.08.13:

Es wird nicht berücksichtigt, dass mein Mann bereits in den 80er Jahren in die DDR kamm. Er wurde etliche Male auf HIV getestet. Die DDR-Behörden wollten bei ihren afrikanischen Studenten kein Risiko eingehen.


Indischer Doktorand in der DDR

Escape from East Germany 1972 by Kailash Mathur
http://www.dadinani.com/capture-memories/read-contributions/the-unforgettable/86-escape-from-east-germany-1972-by-kailash-mathur

Warum der Titel die Flucht in den Mittelpunkt stellt ist mir nicht klar. Es geht durchaus auch um das Leben in der DDR.


Nordkorea und die DDR

Die taz interviewt Liana Kang-Schmitz, deren Vater aus Nordkorea in die DDR kam und die zum Verhältnis DDR und Nordkorea promoviert hat:

Ihre Dissertation untersucht die Beziehungen zwischen Nordkorea und der DDR, zu denen auch die Ausbildung nordkoreanischer Studenten an ostdeutschen Universitäten gehörte. Die profund recherchierte und gut lesbare Studie heißt „Nordkoreas Umgang mit Abhängigkeit und Sicherheitsrisiko“ (epubli, 394 Seiten, 49,90 Euro).